Gesunde Tiere

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Flöhe, Milben, Haarlinge und Würmer können Katze und Hund das Leben schwer machen. Wie Sie die lästigen Parasiten wirksam bekämpfen können und die Gesundheit Ihres vierbeinigen Lieblings stärken.

Sie sind wahre Akrobaten. Katzen können sich in der Luft umdrehen und landen fast immer auf ihren vier Pfoten. Sieben Leben hat eine Katze, sagt daher der Volksmund. Das ist jedoch ein Irrglaube. Zwar besitzen die Stubentiger eine raffinierte Technik beim Fallen, wodurch sie den Aufprall abdämpfen können, aber bei Stürzen aus großer Höhe können auch sie sich schwere Verletzungen zuziehen. Eine Mieze ist auch sonst genauso anfällig für Krankheiten wie jedes andere Lebewesen.

Oft sind es winzige Parasiten, die der Katze das Leben schwer machen. Wenn man genau hinschaut, entdeckt man sie im Fell des Tieres: zum Beispiel Flöhe, die es auf das Blut der Samtpfote abgesehen haben. Flohbisse können zudem eine Allergie und juckende Hautentzündung verursachen. Die Plagegeister vermehren sich rasant und legen pro Tag bis zu 30 Eier, aus denen nach 30 Tagen die Jungtiere schlüpfen. Hochsaison haben die Flöhe im Sommer, sie können aber auch in anderen Jahreszeiten auftreten. Wenn sich die Katze oft kratzt, könnte dies auf einen Flohbefall hindeuten (gilt auch bei Hunden). Um dies zu überprüfen, sollten Sie das Fell von Mieze oder Bello an mehreren Stellen durchkämmen und den Kamm anschließend auf einem weißen Blatt Papier ausklopfen. Fallen kleine rotbraune Krümel auf das Papier, sind die Flöhe entdeckt.

Schnelle Abhilfe schaffen sogenannte Floh-Tabletten (beim Tierarzt erhältlich), ihre Wirkung zeigt sich bereits 15 bis 30 Minuten nach der Einnahme. Die Flöhe sterben sofort nach einem Biss und können keine Eier mehr legen. Ein Spot-on-Präparat (eine Lösung zum Auftropfen auf die Haut), Flohshampoo oder Flohhalsband (alles in Ihrer Apotheke erhältlich) befreien das Tier ebenfalls von den lästigen Parasiten. Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass das Halsband ein elastisches Teilstück hat, damit die Katze sich daraus befreien kann, wenn sie einmal beim Jagen draußen an einem Ast hängen bleibt. Für Hunde gibt es Halsbänder in verschiedenen Größen. Da Flöhe Zwischenwirte für Bandwürmer sind, sollten befallene Katzen und Hunde auf jeden Fall auch eine Wurmkur bekommen.

Wenn sich Samtpfote oder Bello häufig am Ohr kratzt und den Kopf schüttelt, können Ohrmilben die Ursache sein. Sie leben im äußeren Gehörgang und stechen die Haut an, um Blut und Lymphflüssigkeit zu erhalten.
Entstehen dadurch Entzündungen, können sich Pilze und Bakterien leicht ausbreiten. Man erkennt den Parasitenbefall am dunklen, krümeligen Schmutz im Ohr. Der Tierarzt reinigt den Gehörgang des Vierbeiners gründlich und verschreibt eine Salbe zur Behandlung. In schweren Fällen kommen entzündungshemmende und antibakterielle Ohrentropfen zum Einsatz. Auch wenn die winzigen Spinnentiere erfolgreich beseitigt worden sind, sollten Besitzer die Ohren des Haustiers regelmäßig kontrollieren, um einen erneuten Befall frühzeitig zu entdecken.

Haarlinge sind nicht weniger unangenehm. Sie haben es zwar nicht auf das Blut abgesehen, aber auf die Hautschuppen und Sekrete, die aus Wunden heraustreten. Haarausfall, Infektionen und Ekzeme können die Folgen sein. Haarlinge können ebenfalls einen Bandwurm übertragen, der sich dann im Darm des Haustiers festsetzt. Die 1,3 Millimeter kleinen Plagegeister lassen sich mit einem Flohkamm gut aufspüren. Um sie zu entfernen, sollte ein Insektizidpulver mehrere Male im Abstand von zehn Tagen angewendet werden. Zur Vorbeugung eignen sich ebenfalls Spot-on-Produkte und Flohhalsbänder.

 

Kratzbaum und Spielzeug mit Flohspray behandeln

Wenn sich Mieze und Bello draußen aufhalten, können sie beim Schnuppern oder Fressen die Eier oder Larven von Band-, Haken- und Spulwürmern aufnehmen. Die Würmer schlüpfen dann im Darm des Vierbeiners, setzen sich dort fest und verursachen Verdauungsbeschwerden. Da Würmer einiges von der Nahrung der Katze oder des Hundes für sich „abzweigen“, fehlt es dem Tier bald an wichtigen Nährstoffen. Es wird anfällig für Krankheiten, ist energielos und müde, sein Fell wird glanzlos und ungleichmäßig. Der gefährliche Herzwurm lebt in Blutgefäßen und wandert sogar bis in die Lunge oder das Herz des Tieres. Da auch Hauskatzen über Schmutz, der in die Wohnung getragen wird, Wurmeier aufnehmen können, sollte jede Samtpfote alle drei Monate mit einer Wurmkur aus der Apotheke behandelt werden, um einen Parasitenbefall zu verhindern.

Wird ein Haustier von Schädlingen befallen, ist es wichtig, auch den Kratzbaum, das Spielzeug und Körbchen mit Parasitenspray zu behandeln. Achten Sie darauf, bei der Anwendung des Sprays den Raum unbedingt ausreichend zu lüften (mit weit geöffnetem Fenster), da sich die Wirkstoffe schnell in der Luft verteilen. Kissen und Schlafdecke des Haustiers sollten Sie bei 60 Grad in der Waschmaschine reinigen.

 

Warnzeichen einer chronischen Krankheit erkennen

Ein Tierarztbesuch steht spätestens dann an, wenn der Impfschutz aufgefrischt werden muss. Eine Katze sollte gegen Katzenseuche (Virusinfektion), Katzenschnupfen, Tollwut, Katzenleukämie sowie Feline Infektiöse Peritonitis (Bauchfellentzündung) geimpft sein. Hunde brauchen eine Impfung gegen die Staupe (Viruserkrankung), Hepatitis (ansteckende Leberentzündung), Parvovirose (Viruserkrankung), Leptospirose (bakterielle Infektion), Zwingerhusten und Tollwut. Der Veterinär legt einen Impfpass an, in dem er alle Impfungen einträgt. Um einen sicheren Schutz zu gewährleisten, müssen die Impfungen bei dem Haustier jährlich wiederholt werden.

Wenn Sie den Arzttermin vereinbaren, fragen Sie, ob der Veterinär dabei auch eine Kontrolluntersuchung des Vierbeiners durchführen könnte und u. a. das Fell nach Parasiten überprüft, den Puls misst und das Gewicht kontrolliert. Eine Gebissreinigung sollte in regelmäßigen Abständen ebenfalls erfolgen, um Erkrankungen von Zahnfleisch und Zähnen zu verhindern.

Im Gespräch mit dem Besitzer erkennt der Arzt auch Warnzeichen einer chronischen Krankheit oder Schäden der inneren Organe: Hat die Katze in letzter Zeit ihr Verhalten verändert? Wirkt sie oft teilnahmslos, verweigert sie die Nahrung? Wenn Grund zur Sorge besteht, wird der Mediziner bei dem Tier eine Blutprobe entnehmen und weitere Untersuchungen durchführen. Erkrankungen wie Diabetes, Herzprobleme oder Krebs lassen sich besser behandeln, wenn sie früh erkannt werden.

Viele Tierbesitzer erwägen zum Wohl des Tieres eine Kastration. Diese macht die Tiere ruhiger und verlängert oft ihr Leben, da sie durch ihr verändertes Verhalten weniger herumstromern und unfallgefährdet sind – nicht kastrierte Katzen erreichen seltener die Lebenserwartung einer Hauskatze von 12 bis 15 Jahren.

Krankheitserreger lauern gerade dort, wo Hunde sich gern aufhalten: in der Natur, vor allem im Schmutz. Auch durch den direkten Kontakt wandern Viren von einem Hund zum nächsten. Häufig werden auf diese Weise außerdem Bakterien übertragen. Besonders leicht fangen Hunde sich eine Bindehautentzündung ein, die Augen beginnen zu jucken und zu tränen. Auch Blaseninfektionen kommen bei Bello öfter vor, dann muss das Tier häufiger Urin absetzen und es fällt ihm schwer, den Harndrang zu kontrollieren. Mit Antibiotika lassen sich die meisten Bakterieninfektionen jedoch leicht behandeln.

Hunde lieben es, sich zu bewegen, begeistert flitzen sie durch Parks und über Waldwege – dabei sind Knochen, Bänder und Gelenke vielen Belastungen ausgesetzt, und auch die Pfoten machen einiges durch. Im Sommer können Steine in den Zwischenräumen der Zehen klemmen oder gar Glasscherben in die Haut eindringen. Dann muss der Fremdkörper vorsichtig entfernt und die verletzte Haut schonend gereinigt und desinfiziert werden.

Eine entscheidende Rolle für die Gesundheit Ihres Haustieres spielt übrigens das Körpergewicht. Ein übergewichtiges Tier hat ein erhöhtes Risiko, gesundheitliche Probleme zu bekommen. Zudem verschleißen bei dicken Vierbeinern die Gelenke schneller, weil sie mehr Gewicht tragen müssen. Wenn Sie also bei der Fellpflege merken, dass Sie die Rippen nicht mehr gut tasten können, sollten Sie Ihren Tierarzt nach einem Ernährungsplan zum Abspecken fragen.

Ältere Tiere brauchen besondere Pflege. Senior-Tierfutter enthält besonders hochwertiges Eiweiß und weniger Fett, das erleichtert die Verdauung und hilft, das Gewicht zu halten. Auch wenn Ihr Liebling jetzt nicht mehr so verspielt ist: Er hat Sie immer noch lieb und freut sich über jede Streicheleinheit.