Massage

Mach dich locker

Eine Massage ist eine herrliche Auszeit für Körper und Seele. Sie kurbelt sofort die Durchblutung an, lockert die Muskeln und sorgt für eine wunderbare Entspannung. Und wenn sie lange genug dauert, kann sie auch Schmerzen lindern.

Es ist ein herrliches Gefühl! Man hat auf einer Liege Platz genommen, es riecht nach orientalischen Düften, leise Musik erklingt. Die Hände des Masseurs streichen über den Rücken, über die verspannten Muskeln, kneten sanft, bis diese weich werden und sich die schmerzhaften Verhärtungen lockern. Massage bedeutet übersetzt „Kneten“ und ist eine der ältesten Heilbehandlungen der Welt. Und in Deutschland eine der beliebtesten, jeder Zweite hat sie sich schon mal gegönnt, fast 10 Prozent lassen sich regelmäßig massieren.

In der heutigen Zeit, wo wir stundenlang vor den Computern und Laptops sitzen und nur wenige Muskeln betätigen, kommt es besonders im Hals-Nacken- und Schulterbereich zu Verspannungen. Steinharte Nackenmuskeln kommen bei vielen Büroangestellten vor. Aber auch Stress, Ärger und Kummer verspannen die Muskulatur. Bei einer Massage können wir uns fallen lassen, denken nicht an das morgige Meeting oder den Krach mit der Freundin. Wir schließen die Augen und genießen das sanfte Kneten. Millionen von Sinneszellen auf unserer Haut melden jeden Kontakt blitzschnell ans Gehirn. Es ist wissenschaftlich belegt, dass der Mensch Berührungen braucht, um seine Gesundheit zu stärken. In unserer Gesellschaft mit zunehmenden Singlehaushalten gibt es jedoch nicht wenige Menschen, die nur selten mal eine Umarmung erleben. Gerade in der Kombination von körperlicher und psychischer Wirkung liegt die Stärke einer Massagetherapie.

 

 

Fünf Grundtechniken der Massage

Beim Massieren gibt es fünf Grundtechniken: Effleurage (das Streichen entlang der Muskeln in Richtung Herz), Petrissage (Kneten für eine bessere Durchblutung), Friktion (reibende Bewegungen in die Tiefe), Tapotement (leichtes Klopfen mit der Hand, um die Muskelspannung zu verändern) und Vibration (Lockerung durch mit der Hand ausgelöste Schwingungen).
Damit sich die Hände auf der Haut geschmeidig bewegen können, braucht es als Gleitmittel ein Öl. Massageöle bestehen meist aus wertvollen stimulierenden und pflegenden Substanzen wie etwa Oliven-, Mandel-, Weizenkeim- oder auch Aloe-Vera-Öl. Ein schöner Duft verwöhnt die Sinne noch zusätzlich.

Mittlerweile gibt es zahlreiche verschiedene Massage-Arten. Von der Fußreflexzonen- bis zur Ganzkörpermassage. Von klassisch wie einer Nackenmassage bis exotisch wie Ayurveda, Chi-Yang, Lomi Lomi, Pantai Luar oder Sung Rei, Hot Stone und Shiatsu. Von Business-Break-Massagen für die Mittagspause bis After-Work-Behandlungen. Man kann Massagen von seinem Arzt verschrieben bekommen und diese dann bei einem Physiotherapeuten erhalten. In einem medizinisch indizierten Fall übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen einen Großteil der Kosten. Man kann sie aber auch in einer Massagepraxis, in einem Luxushotel, Spa oder Schwimmbad buchen. Selbst an Flughäfen bieten Masseure ihre Behandlung inzwischen an, damit sich Geschäftsleute vor dem Langstreckenflug noch kurz die Nackenmuskulatur lockern lassen können.

Fußzonen sollen mit Organen verbunden sein Experten unterscheiden die direkte Massage, die eine lokale Wirkung in der Muskulatur erzielt, von der reflektorischen Massage. Bei der direkten Form soll an der Stelle, an der massiert wird, eine Besserung eintreten. Dazu zählen die klassische Rücken- oder Nackenmassage, die Lymphdrainage, aber auch die Bürstenmassage, die Sie sich auch leicht selbst morgens nach dem Duschen verabreichen können.
Die zweite Form hat eine reflektorische Wirkung. Hier werden über die Stimulation einiger Muskel- und Hautregionen zugleich auch Organe mitbehandelt. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Fußreflexzonenmassage.
Sie geht zurück auf den US-Arzt William Fitzgerald, der den Körper in Reflexzonen einteilte, die bestimmten Organen zuzuordnen sind. Reflexzonen gibt es am Fuß, an der Hand, am Ohr und an der Nase. Ähnlich ist der Ansatz bei fernöstlichen Techniken wie der Akupressur, bei der mit den Fingern auf bestimmte Punkte des Körpers gedrückt wird und dadurch Blockaden gelöst und der Energiefluss im Körper in Gang gebracht werden sollen.
Massagen fördern nicht nur die Durchblutung und die Entspannung der Muskeln, sondern stärken auch das Immunsystem.

Als US-Forscher die Blutproben von Personen untersuchten, die 45 Minuten lang massiert worden waren, stellten sie bei ihnen erhöhte Mengen von weißen Blutkörperchen fest. Die Leukozyten sind für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig. Vor allem die klassische Massage und die Lymphdrainage sind bei Ärzten anerkannte Methoden. Eine Studie der University of Washington in Seattle zeigte, dass die Dauer der Massage allerdings eine entscheidende Rolle spielt. Bei Patienten, die zwei- bis dreimal pro Woche je 60 Minuten massiert wurden, besserten sich die Nackenschmerzen deutlich, bei Probanden, die nur 30 Minuten behandelt worden waren, zeigte die Behandlung kaum eine Wirkung. Während bei körperlichen Beschwerden länger geknetet werden muss, setzt der positive Effekt bei seelischen Leiden schon früher ein. So bewies eine Berliner Studie, dass eine leichte Streichmassage bereits die allgemeine Befindlichkeit oder sogar eine depressive Stimmung verbessern kann. Der Grund: Massagen senken den Anteil des Stresshormons Cortisol im Blut und erhöhen die Menge des Glückshormons Serotonin.

Eine Massage können Sie zuhause auch selbst mal machen. Wenn der Partner einem nach einem langen Arbeitstag sanft den Rücken oder Nacken knetet, ist das eine herrliche Erholung. Kleine Hilfsmittel erleichtern die Massage daheim: Sisal-Bürsten oder Massagerollen, mit denen man auf der Haut immer in Richtung Herz streichen sollte, sowie Igelbälle, die auf der schmerzhaften Körperpartie sanft hin- und her bewegt werden. Aber auch alleine können Sie eine Massage durchführen, etwa bei den Händen: Reiben Sie einfach mit dem Daumen der anderen Hand in kleinen Kreisen von den Fingergelenken zum Handgelenk. Von dort streichen Sie leicht zurück. Dann Seitenwechsel, drei Mal wiederholen.

 

Öl-Massage nach Ayurveda-Lehre

Selbstmassagen mit Öl gelten nach der Ayurveda-Lehre als wichtiger Bestandteil einer gesunden Lebensweise. Denn sie vertreiben Stress und Müdigkeit und pflegen gleichzeitig die Haut. Sesam-, Kokos-, Mandel- oder auch Olivenöl sind für die Massage bestens geeignet. Und so funktioniert das Ayurveda-Ritual im eigenen Badezimmer: Sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur. Stellen Sie dann die Ölflasche in ein heißes Wasserbad, bis das Öl etwas erwärmt ist. Breiten Sie nun ein großes, weiches Handtuch auf dem Boden aus, stellen Sie einen Hocker darauf und nehmen Sie darauf Platz. Geben Sie erst etwas Öl auf den Scheitel, dann auf die Ohren, den Nabel und die Fußsohlen. Dann den Körper in Auf- und Abbewegungen, die Gelenke in kreisenden Bewegungen sanft abreiben. Das warme Öl wird von der Haut aufgenommen. In alten Ayurveda-Überlieferungen steht, dass das Öl in wenigen Minuten durch das Gewebe bis zu den Knochen und Gelenken dringt und dabei alle Schichten versorgt. Ein Teil des Öls verbindet sich mit Umweltschadstoffen und löst sie aus der Haut.

Danach sollten Sie unter die Dusche gehen und das Öl mit warmem Wasser vom Körper abwaschen. Trocknen Sie sich gut ab und packen Sie sich warm ein. Nun gönnen Sie sich eine halbe Stunde Ruhe, das ist jetzt genau richtig. Ein lohnender Aufwand. Eine alte Überlieferung lautet: „Tägliches Einölen bringt Festigkeit des Körpers, macht ihn frei von Störungen und widerstandsfähiger gegenüber Belastungen und Bewegung. Die Haut fühlt sich angenehm an, die Körperteile sehen gut aus, Stärke und Anmut nehmen zu und das Alter hat keine so große Macht.“

 

Entspannung auf hawaiianische Art

Wer sich zur Weihnachtszeit selbst ein Geschenk machen möchte, sollte sich eine hawaiianische Lomi-Lomi-Massage gönnen. Sie ist zwar etwas kostspieliger, aber auch purer Verwöhnluxus. Sie umfasst den gesamten Körper bis zu den Ohrläppchen. Oft wird mit den Ellenbogen oder Unterarmen massiert. Bei dieser Art von Massage wird viel Öl verwendet, sie dauert zwischen 90 und 120 Minuten und regt den Kreislauf stark an. Deshalb sollte man im Anschluss daran auf jeden Fall längere Zeit ruhen. Schließen Sie hierbei die Augen und schlummern Sie etwas. So können sich Körper und Seele auch nach der Massage noch weiter wunderbar erholen.