Keinen dicken Hals bekommen!

Angina tonsillaris  Erst taucht ein Kratzen im Rachen auf, dann tut jedes Schlucken weh. Wie man die Beschwerden einer Mandelentzündung lindern kann. Anfangs spürt man ein Kratzen im Hals und denkt erst mal an eine Erkältung. Doch schon bald treten Schmerzen im Hals auf, der Rachen ist gerötet, jedes Schlucken tut weh. Die Diagnose: Mandelentzündung oder Angina tonsillaris, wie es in der Fachsprache heißt.

Am häufigsten erkranken Kinder im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren daran. Aber auch Erwachsene sind vor einer Mandelentzündung nicht sicher. Verursacht wird sie meist durch winzige Bakterien, vor allem Streptokokken. Die Erreger besiedeln häufig die Schleimhäute in den Atemwegen, können aber erst dann eine Erkrankung auslösen, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Dann allerdings schlagen sie richtig zu. Sie setzen sich auf den Mandeln und dem umliegenden Rachen fest und vermehren sich. Als Folge davon entsteht eine Entzündung, kleine gelbliche Eiterstippchen bilden sich auf den Mandeln, und der Rachen rötet sich. Und weil die Lymphknoten in vollem Einsatz sind, um die Bakterien aus den Lymphbahnen zu filtern, schwellen sie im Bereich des Halses und des Unterkiefers an. Zudem schmerzt der Hals, manchmal auch die Ohren, das Schlucken tut weh, Fieber kann auftreten. Bei kleinen Kindern kann es auch zu Erbrechen und Bauchschmerzen kommen.

 

Die Folgen können gefährlich sein

Treten die ersten Symptome auf, sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen, da nur er feststellen kann, welche Bakterienart uns plagt. Um die Bakterien zu bekämpfen und Folgeerkrankungen zu verhindern, wird meist ein Antibiotikum verschrieben. Eine unbehandelte eitrige Angina kann schwere Folgeschäden an Herz, Gelenken und Nieren auslösen. Doch eine ärztliche Therapie ist auch aus einem anderen Grund wichtig: Werden nämlich nicht alle Erreger unschädlich gemacht, können sie sich im ungünstigsten Fall im Mandelgewebe festsetzen und zu einer chronischen Mandelentzündung führen, die einen dauerhaft plagt. Das Tückische daran: Es treten nicht die schmerzhaften Symptome wie bei einer akuten Angina tonsillaris auf. Manchmal bestehen nur leichte Schluckbeschwerden, ein unangenehmer Geschmack oder Mundgeruch. Das deutlichste Symptom sind dauerhaft geschwollene Unterkiefer- und Halslymphknoten.

Um dies zu vermeiden, sollte eine Mandelentzündung richtig behandelt und gut auskuriert werden. Mit einigen Methoden kann man die Genesung zusätzlich unterstützen.

 

Einen Salbeitee als Gurgellösung verwenden

Das oberste Gebot bei einer Mandelentzündung: viel trinken. Denn dadurch bleiben die Schleimhäute schön feucht und Erreger werden regelrecht ausgeschwemmt. Empfehlenswert sind Wasser ohne Kohlensäure und Tee mit Salbei, Myrrhe oder Kamille. Lässt man einen Salbeitee gut abkühlen, kann man ihn auch gut als Gurgellösung verwenden. Lutschpastillen oder -tabletten regen den Speichelfluss an, der eine leicht antiseptische Wirkung hat. Fruchtsäfte sollten hingegen vermieden werden, da sie den oberen Magen-Darm-Trakt reizen. Ein weiterer Tipp sind kalte Halswickel, da sie entzündungshemmend wirken. Kalte Wadenwickel können das Fieber senken.

Nach dem Anlegen eines Wickels sollte man sich auf jeden Fall ins Bett legen. Auch wenn der Mundraum während der Erkrankung schmerzempfindlicher ist, sollte man regelmäßig die Zähne putzen. Da sich die Bakterien aber in den Borsten festsetzen können, sollte eine neue Zahnbürste benutzt werden, wenn die Mandelentzündung auskuriert ist. Leiden Kinder wiederholt an einer Mandelentzündung, kann es sinnvoll sein, die Mandeln durch eine Operation entfernen zu lassen, um die Beschwerden zu verhindern. Außerdem hat der Eingriff noch einen weiteren Vorteil: Zur Genesung gibt es jede Menge Eis.

 

Schutzwall im Mund

Mandeln: Sie gehören zu den Schutzstationen des Immunsystems. Ihre Aufgabe ist es, Krankheitserreger, die durch Nase oder Mund eingedrungen sind, unschädlich zu machen. Vor allem die Gaumenmandeln spielen eine wichtige Rolle und sind daher bei einer Erkrankung am häufigsten betroffen. Meist wird eine Mandelentzündung durch Streptokokkenbakterien ausgelöst.

Bakterien: Streptokokken sind kugelförmige Bakterien, die kettenförmig angeordnet sind.

Viele Streptokokkenarten sind Teil der normalen Bakterienflora in Mund, Rachenraum oder Darm. Einige können jedoch Krankheiten verursachen.