Venenschwäche

Auftritt für schöne Beine!

Jetzt beginnt wieder der Frühling und damit die Saison der kurzen Röcke und Kleider. Höchste Zeit, Besenreiser und Krampfadern ins Visier zu nehmen. Wir zeigen die besten Methoden zur Vorbeugung und Behandlung von Venenproblemen.

 

Stefanie Reckers* macht viel Sport und hat eine schlanke Figur. Für sie müsste die Sommermode kein Problem sein, könnte man meinen. Dennoch macht die 25-jährige Bankkauffrau im Sommer um Röcke einen großen Bogen.

 

Der Grund hierfür zeichnet sich an ihren Unterschenkeln ab: feine, rote Äderchen – Besenreiser. Sie entstehen, wenn Blutgefäße ihre Elastizität verlieren und sich erweitern. Auf der Haut sind die oberflächlich liegenden Venen als rote Äderchen oder gar verzweigte Gefäßbäumchen sichtbar. Meistens sind Besenreiser nur in optisches Problem, aber für die Gesundheit unbedenklich. Da sie aber auch auf eine tiefer liegende Venenerkrankung hindeuten können, sollte ein Venenfacharzt (Phlebologe) sie sich im Ultraschall sicherheitshalber einmal ansehen. Denn irgendwann können die Venenklappen nicht mehr richtig schließen und das Blut aus der Beinregion wird nicht mehr einwandfrei zurück Richtung Herz transportiert. Wer solche Durchblutungsstörungen in den Venen nicht ernst nimmt, riskiert nicht nur schwere, geschwollene Beine und Füße, sondern möglicherweise eine gefährliche Beinthrombose oder ein offenes Bein. Stefanie Reckers ist kein Einzelfall, 59 Prozent der Deutschen leiden an einer Venenschwäche, die auch in Form von Krampfadern und Wassereinlagerungen (Ödeme) auftreten kann. Die Hauptursache von Venenerkrankungen ist eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche. Sind Mutter oder Vater von Besenreisern oder Krampfadern geplagt, sind meistens auch die Kinder davon betroffen. Außerdem gibt es einige Faktoren, die die Entstehung einer Venenschwäche noch verstärken können: Bewegungsmangel, Berufe, bei denen man oft stundenlang stehen oder sitzen muss, Sonnenbäder, Übergewicht sowie Hormonschwankungen in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Doch so weit muss es zum Glück nicht kommen. Die wichtigste Maßnahme, um eine Venenschwäche zu lindern, ist regelmäßige Bewegung. Alle Sportarten, die die Muskelpumpe in den Beinen stärken, sind gut für den venösen Blutfluss und beugen damit Besenreisern und Krampfadern vor. Walken, Wandern und Radfahren, aber auch Aerobic, Tanzen und Schwimmen tun unseren Venen gut. Nehmen Sie so oft es geht die Treppe und nicht den Aufzug oder die Rolltreppe. Und sitzen oder stehen Sie möglichst nicht lange am Stück, sondern bewegen Sie sich zwischendurch immer mal wieder und machen Sie etwa einen kurzen Spaziergang in der Mittagspause. Radeln Sie jeden Morgen im Bett fünf Minuten lang mit den Beinen in der Luft oder wippen Sie beim Zähneputzen auf den Füßen auf und ab. Hilfreich ist auch, den Tag mit einem kleinen Training für die Blutgefäße zu beginnen: Brausen Sie beim Duschen die Beine mal mit einem kalten und mal mit einem warmen Wasserstrahl ab. Durch dieses kneippsche Wechselduschen werden Blutkreislauf und Venenklappen sofort in Schwung gebracht. Neben körperlicher Aktivität fördern auch Kompressionsstrümpfe den Blutfluss in den Venen. Die Stümpfe sind sehr feinmaschig gewebt, sie üben dadurch Druck auf das Gewebe aus und pressen die Venen in den Beinen zusammen. Infolgedessen nähern sich die Venenwände an, die Venenklappen berühren sich wieder, der Rückstau des Blutes wird gedrosselt und die Venen können das Blut wieder effektiver in Richtung Herz transportieren. Zudem sackt im Laufe des Tages weniger Flüssigkeit ins Gewebe ab, Beine und Knöchel schwellen nicht mehr an. Achten Sie darauf, dass Ihre Strümpfe individuell angepasst werden und bei der Auswahl nicht einfach nur in eine Maßtabelle geschaut wird. Denn es kommt auf den genauen Sitz der Kompressionsstrümpfe an.

 

 

Treppensteigen stärkt die Venen

Ein weiterer Tipp ist, die Beine so oft es geht hochzulegen. Wer spürbar schwere Beine hat, in seinem Beruf viel stehen oder sitzen muss, kann zudem Präparate aus Rosskastanie oder Rotem Weinlaub (in Ihrer Alphega Apotheke erhältlich) einnehmen. Wer diese verwenden möchte, sollte sich von seinem Alphega Apotheker beraten lassen, denn es kommt auf die richtige Dosierung an. Als ergänzende Therapie von außen gibt es dazu erfrischende Venencremes: einfach abends die Beine damit einreiben, am besten verbunden mit einer sanften Knetmassage – das Schweregefühl löst sich und ein wunderbares Entspannungsgefühl tritt ein. Eine moderne Möglichkeit, Krampfadern und Besenreiser zu verschließen, ist der Laser. Mit diesem Verfahren wird die Vene von innen erhitzt und klebt dadurch zu. Ein für die Patienten ebenso minimaler Eingriff ist die Schaumverödung. Was mit dem Laser thermisch, also über Hitzeeinwirkung, erreicht wird, erfolgt hier mit einem chemischen Verfahren: ein Schaum, der in die Adern gespritzt wird. Da Sonnenwärme die Therapie beeinflusst, ist es wichtig, dass die Besenreiser-Behandlung im Herbst oder Winter stattfindet. Dann können Sie sich auf die schöne Freiluftsaison freuen!